Gestern, Sonntag, den 15.01.2017, war Flohmarkt in Wechloy. Draussen! Das ist nicht ganz so schlimm, wie es sich für diese Jahreszeit anhört, denn dort auf dem Grosshandelsgelände gibt es eine grosse Überdachung, und da unter passen bequem etliche Stände hin.
Und weil meine Frau beim Fotokurs war und das Wetter zwar kalt aber windstill und wirklich sonnig, bin ich da kurzerhand mit dem Fahrrad (jaja, eBike, man will nichts anderes mehr) hingedüst. Ich mag Flohmärkte und in Verbindung mit frischer Luft und dem Gefühl, sich durch das Fahrradfahren auch noch körperlich betätigt zu haben ist das sogar noch schöner. Ausserdem kommt man per Rad nicht in die Versuchung, sich irgendein übergrosses vermeindliches Schnäppchen anzulachen. Nein, ich schau immer nach Büchern. Zwar habe ich im Hinterkopf immer ein paar besondere, die ich noch gern hätte, aber nur selten finde ich dann auch ein solches.
Ich bin dann in Ruhe an der doch überschaubaren Anzahl an Ständen vorbei gebummelt und konnte eigentlich nun wieder nach hause fahren.
Aber: Ich musste doch irgendwas kaufen, sonst war doch der ganze Weg dahin, die ganze Aktion umsonst? Also bin ich noch mal um die Runde und habe diesesmal in Ecken gelinst, die ich vorher kaum beachtet hatte.
An einem Stand war neben dem Tisch mit allerlei üblichen Krams unten auf dem Boden eine lieblose Plastikkiste mit Büchern drin. Nach erstem Augenschein hauptsächlich Kochbücher in der Richtung „Eine Brühe – 50 Suppen“. Wie ich da so rumstand und überlegte, ob ich da mal durchgucke, sagte der Flohmarktheini „Alle Bücher da drin nur 50 Cent!“. OK, das war es wert, sich mal zu bücken. Und wer grinst mich da zwischen den Rezeptsammlungen an? Unser Sonnyboy Thomas Gottschalk mit seiner Autobiographie! Moment, das war doch noch gar nicht so alt? Ein paar Seiten vorgeblättert: 2015, und sogar Hardcover.
Ich fragte den netten Typen am Stand: „50 Cent, jedes Buch?“ Und er: „Hab ich gesagt… bevor ich wusste, was da für tolle Bücher zwischen sind“ und schielte auf den dicken Wälzer in meiner Hand. So kramte ich eine Münze raus, wünschte ihm noch viel Erfolg und er lächelte schief.
Zugegeben: Unter normalen Umständen hätte ich mir das Buch gar nicht gekauft, aber wie schon oben erwähnt muss sich der Weg ja gelohnt haben und der Gottschalk hat bestimmt ein paar unterhaltsame Überraschungen parat…
Zuhause konnte ich es mir nicht verkneifen, mal eben bei Amazon zu schauen, was dort verlangt wird: Aktuell waren es für eine gebrauchte Ausgabe 5,40 Euro zzgl. drei Euro Versandkosten. Guck, so hätte ich sogar das Benzingeld wieder rausgehabt, wäre ich mitm Auto gefahren 🙂
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