Apfelringetrocken

Wenn man auf die Idee kommt, Obst selbst zu trocknen, um diese als Vorrat, schmackhafte Zutat oder gar nur als Deko selber herzustellen und dann im Internet nach Tipps sucht, dann findet man viele Seiten, die einem dabei helfen wollen. Und offenbar schreiben diese mehr oder weniger einfach voneinander ab: Immer wieder ist der Backofen der beste Tipp, man soll einen Kochlöffel zum Entweichen der Feuchtigkeit in die Tür klemmen, es wird geredet von Temperaturen, Zeiträumen und Energieverbräuchen: Alles nett und sicher nicht falsch, aber viel zu aufwendig.

Ich lege Apfelscheiben einfach auf ein Stück Küchenpapier („Zewa“), dieses auf unsere Heizung im Wohnzimmer und vergesse das für ein paar Tage. Irgendwann fällt mir wieder ein, dass da ja was liegt und schaue nach und es sieht gut aus. Und oft mampfe ich dann ein Stück einfach auf (man muss ja probieren).

Was ich nicht mache: Die Scheiben vorher in Zitronensaft tränken (weil gegen braunwerden), Temperatur messen (die Heizung muss eben „an“ sein) oder gar die Zeit stoppen (im dööfsten Fall wird das Obst zu trocken). Meist komme ich spontan auf die Idee des Trocknens, weil z.B. der gekaufte Beutel mit Äpfeln bei der Familie gerade nicht so begehrt ist und da Äpfel über wären, die sonst nur weggeschmissen werden, wenn nicht vorher einer dran denkt, den Hühnern welche zu geben (tut keiner ausser mir).

Und ich komme nur darauf, darüber zu schreiben, weil ich beim Aufräumen gerade wieder über ein Glas mit Apfelringen gestolpert bin, die ich irgendwann Anfang letzten Jahres da rein gepackt habe. Da keine visuellen Mängel wie Schimmel o.ä. feststellbar waren, habe ich gleich mal ein Stück probiert: Macht irgendwie süchtig 😉

Und wer Interesse an so was hat, dem empfehle ich nur: Einfach machen und gucken, was passiert. Egal ob es nur ein Apfel ist oder Weintrauben, eine Birne, ein paar Pflaumen, Pfirsich oder einige Pilze: Wenn das statt zu trocknen gammeln sollte, dann merkt man das schnell im Raum, im besten Fall gibt es einen neuen, eigenartig wunderbaren Duft im Wohnzimmer 😉

Sollte das Ergebnis brauchbar trocken sein und man verbraucht nicht gleich alles, dann kann man es in ausgewaschene Gläser von zuvor gekauften und verbrauchten Bohnen, Erbsen oder Pilzen einlagern (je nach Grösse) und irgendwann mal verwenden. Muss ja nicht ewig rumliegen. Für ein wenig Kontrolle kann man die eingelagerte Ware in den hoffentlich nicht extra gekauften Schraubverschluss-Gläsern (neudeutsch: Twist-off) ja mit Inhalt und Datum beschriften. Ich hatte es nicht beschriftet und datiert (sollte ich aber machen) und selbst trockene Äpfel, die in Erdnussdosen mit Deckel gelagert waren, schmecken noch heute. Ich erinnerte mich nur beim Fund, dass ich in der letzten Heizperiode mal was ausprobieren wollte, das muss also vor dem Sommer gewesen sein… genauer kann ich es also nicht datieren.

Einige Worte zum Aufwand: Ich finde es falsch, extra Energie für derlei Konservierungsmethoden zu verbrauchen. Da kommt ein Backofen oder gar ein extra Dörrautomat für mich nicht in Frage. Und Gläser mit Schraubdeckel zu kaufen, wo ich doch bewusst beim Einkauf auf Dosenware verzichte, wäre ja Selbstverarschung.

  • 0
  • 0
  • 0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert