Tante Linas Kriegskochbuch
Tante Linas Kriegskochbuch

Neulich stolperte ich bei Amazon ganz zufällig über dieses Buch. Die Kommentare dazu lasen sich ganz ansprechend und es wird selbst beschrieben als „ein lebendiges Geschichtsbuch, unterhaltsames Geschichtenbuch und benutzbares Kochbuch in einem“. Um es vorweg zu nehmen: Damit hat der Autor auch recht.

Da das Buch gebraucht recht günstig angeboten wurde, schlug ich zu, mit dem Plan, es meiner Mutter zu Weihnachten zu schenken. Nach dem Kauf fand ich aber noch weitere lobende Anmerkungen zu diesem Buch und wie der Zufall es will, fand ich bei Amazon noch ein weiteres Exemplar einer anderen Auflage mit einem anderen Cover. Also habe ich das gleich noch mal für mich selbst gekauft, sogar zwei Euro günstiger. Ersteres ist von 1982 und meine Mutter hatte sich doch gefreut. Zumal ich als Widmung reinschrieb „Als wenn Oma selbst erzählen würde…“. Denn meine Oma konnte wirklich Geschichten erzählen, die denen im Buch nahe kommen. Selbst Besucher meiner Mutter waren begeistert von dem Buch und notierten sich gleich Verlag etc. Das könnte glatt noch mal zu einer Neuauflage führen, immerhin ist mein Exemplar laut Impressum eine „genehmigte Lizenzausgabe für den Weltbild Verlag, 2001“.

Der Text des Buches wird aufgelockert durch diverse Bilder, Plakate und Zeitungsartikel der Jahre 1939 – 45. Es wird die Geschichte der Tante Lina erzählt, an passender Stelle werden Kochrezepte erwähnt. Hier mal ein Beispiel, welches ich beim schnellen Durchblättern gefunden habe:

Champagnerbier
Vier Liter Wasser werden mit einem Pfund Zucker aufgekocht. Wenn das abgekühlt ist, kommen 45 Gramm Hefe hinein. Damit muss es eine Nacht zugedeckt stehen. Am nächsten Tag wird die Hefe abgeschöpft und das Bier vorsichtig abgegossen. Nun gibt man eine Stange Zimt, 48 Gewürznelken und den Saft und die abgeriebene Schale zweier Zitronen hinein, lässt es noch einige Stunden stehen, zieht es auf Flaschen korkt sie zu und stellt sie in den Keller.

Nach vier Tagen soll das Bier trinkbar sein, aber weder wie Bier noch wie Champagner schmecken. Wie ich mich kenne werde ich das mal ausprobieren 😉 Das ist zwar kein Kochrezept, aber im Buch gibt es noch welche wie z.B. Sauerkrautnudeln, Gemüsescheiterhaufen oder falsche Spiegeleier. Klingt doch interessant und im dümmsten Fall braucht man sowas vielleicht auch mal wirklich…

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