Ich schrieb:
Grillkohle kann man auch gut auf Vorrat halten. Mit einem Grill kann man kochen, warm macht er auch (nicht drinnen verwenden!).
Ich möchte jetzt nicht bis ins kleinste Detail auflisten, wie man völlig autark im tiefen Wald zu einer warmen Mahlzeit kommt, denn ich gehe immer noch hier von aus: Es gibt einen Stromausfall, ich und meine Familie befinden sich zuhause oder begeben sich sofort dahin und von hier aus plant man weiter. Zuhause hat man Vorräte, Kerzen, Feuerzeuge, Decken und so weiter. Und genug Material, um zur Not aus dem Grill ein Lagerfeuer zu machen. Viel weiter denke ich nicht, denn jedwede Änderung bedarf individueller Entscheidungen, die bis aufs kleinste einfach unplanbar sind. Spätestens ab dann verlasse ich mich auf das, was ich kann. Und ich kann viel 🙂
Grillen wird wohl für die meisten die einfachste Form sein, Nahrungsmittel ohne Strom zuzubereiten. Viele haben die nötigen Utensilien zuhause, viele können damit umgehen. Und man kann ja nicht nur Fleisch auf dem Rost zubereiten sondern genauso gut einen Topf mit Wasser darauf zum kochen bringen. Ausserdem gibt Kohle recht lange Wärme ab. Aber dennoch sollte man den Grill nicht einfach in die Wohnung stellen, um damit zu heizen! Zu gross ist die Gefahr eines Brandes. Auch Sauerstoffmangel und damit Erstickung sind möglich. Wenn schon, dann möglichst in einen Raum mit wenig Brandgefahr (Waschküche, Fliesen auf dem Boden?) aber guter Lüftungsmöglichkeit. Und diesen Grill auch nicht so mitten in den Weg stellen, dass man immer direkt am Grill vorbei laufen muss. Schnell ist man gestolpert oder irgendwo gegen gekommen… Am besten in eine Ecke aber nicht zu nah an die Wände. Ich würde einen Grill drinnen vermeiden, wenn es irgendwie geht.
Natürlich muss man auch Grillkohle da haben. Aber ein echter „Griller“ hat immer einen Sack auf Vorrat. Und in einer Notsituation muss man ja auch nicht gleich den ganzen Sack auf einmal in den Grill schütten. Ich bin sowieso ein Fan von Grillbriketts und diese würden sich auch beim Blackout besser bewähren: Mehr Heizkraft, längere Brenndauer, besser zu dosieren, weniger Funkenflug. Wer irgendwo einen Blechstreifen rumliegen hat, kann sich daraus einen Ring biegen, um so die Grillzone und damit die verwendete Grillkohle zu reduzieren. Topfgröße reicht 😉
Selbstverständlich gehen auch andere „Campinglösungen“ wie Gas- oder Spirituskocher. Jeder wie er hat und wie er möchte. Vielleicht hat der ein oder andere sogar einen Allesbrenner da? Fein, das macht die Brennstoffwahl einfacher. Denn alles steht und fällt natürlich mit der vorhandenen Brennstoffmenge. In der Aschepfanne meines Grills kann ich nötigenfalls noch den Inhalt meiner Altpapiertonne und das doofe alte Regal, das sowieso weg sollte, verfeuern…
Das Zubereiten warmer Speisen macht man aber nicht nur, weils besser schmeckt. Einige Lebensmittel werden erst durch das Garen geniessbar und Wasser muss man ggf. abkochen, um Keime etc. abzutöten (mindestens 20 min. abkochen!). Nudeln kann man vielleicht noch in kaltes Wasser einweichen, um sie kalt zu essen, aber wenn man nur noch ein Pfund Mehl hat, dann möchte man sich das besser nicht trocken in den Mund stopfen. Einige Tropfen Öl rein, etwas Salz und man kann schon einen Teig kneten, den man ausbacken kann, sei es in der Pfanne oder auf dem Grillrost. Man hat daheim sicher auch noch einiges an Gewürzen, um Essen schmackhafter zu machen. Selbst altes Brot wird um einiges geniessbarer, wenn man es kurz rösten kann.
Auf jeden Fall tut eine warme Mahlhzeit nicht nur dem Körper sondern auch der Seele gut. Wer nur etwas an Kochkünsten beherrscht wird immer in der Not was essbares, vielleicht sogar aus der Monatstonne, zusammenbruzzeln können. Und um den Inhalt einer Monatstonne zu testen kann man ja auch mal „in guten Zeiten“ ein Testnotkochtag einlegen…
Der nächste Teil: Blackout: Licht, Information und Müll