Guckt man sich in einem Supermarkt um, dann werden die Markennudeln sehr oft mit „100% Hartweizengrieß“ beworben. Die sind auch alle hübsch verpackt und prominent platziert. Der Haken: Die „NoName“-Nudeln haben als Inhaltsstoff auch nix anderes. Wo ist also der Unterschied, was macht der enorme Preisunterschied von teilweise 300% aus?

Vielleicht mag es an der Qualität des verwendeten Weizens und/oder Wassers liegen, aber das mag ich nicht recht glauben. Dann schon eher an der Verarbeitung. Hier kann durch verwendete Düsen und Dauer der Trocknung während der Fertigung ein Qualitätsunterschied resultieren. Aber keinen, den ich schmecke.  Ganz sicher ist auf jeden Fall, dass man hier besonders die Marke bezahlt, nicht das Produkt.

Tatsache ist bei Nudeln aber, dass eine raue Oberfläche der Nudel die „Saucenaufnahme“ fördert, was ja je nach Sauce durchaus eine Geschmacksverbesserung sein kann 🙂 Raue Flächen sind für den Ingenieur und Maschinisten eigentlich ein Gräuel, denn eine glatte Düse verschmutzt viel weniger und macht die Maschinen Wartungsärmer und langlebiger (und erhöht die Produktion). Also werden nur für „gute“ Nudeln oft wieder Bronzedüsen verwendet, die die gewünschte Nudeloberfläche liefern. Der ein oder andere Hersteller wirbt auch schon damit und das ist sogar eine Massnahme, die ich nachvollziehen kann. Der angestrebte Verkaufspreis wird damit sicher nicht gerechtfertigt, aber hier gelten wohl eher Angebot und Nachfrage nebst guter Werbung. Sei es den Herstellern gegönnt, man muss es ja nicht kaufen 😉 Denn: Mit dem 100% Hartweizengrieß kann man keinen mehr vom Hocker hauen, siehe oben.

Nudeln mit Ei im Teig entstehen übrigens immer dann, wenn Weichweizen verwendet werden muss. Die Eier dienen dann der Festigkeit der Nudel (das ist übrigens nicht zweideutig, denn es hat kaum Sinn, seinen Schniepel in Eiweiss zu dippen, liebe Jungs).

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