Durch einen Zufall sah ich heute erst die Sendung „Nur der HSV“ im NDR-Fernsehen vom 30.09., anlässlich des 125. Geburtstages vom Hamburger Sportverein. Dort wurde, interessant zusammengestellt, chronologisch über den HSV berichtet. In den Anfangsjahren tat sich erstmalig ein Stürmerstar hervor: Otto Harder. Er kämpfte auf dem Platz, schoss aus allen Lagen und hatte einen unermesslichen Drang zum Tor des Gegners. Ein Fussball-Idol, wie es heute viele gibt. Er war auch in dem Spiel dabei, als es 1922 um die Deutsche Meisterschaft gegen Nürnberg ging und selbst nach mehreren Stunden Spielzeit kein Sieger hervor ging (wegen einbrechender Dunkelheit beim Stand von 2:2 abgebrochen).
Zitat aus der Wikipedia:
Harder war … ein Techniker erster Klasse, aber sein Stil brauchte die Technik, die sich namentlich im ungeheuer sicheren Ballführen, klarem Schießen und Köpfen auswirkte, nicht zum Schnörkeln. Sie war ihm zur Voraussetzung seiner ureigensten Art mit einer beispiellosen Sicherheit und Kraft, mit einem selten gesehenen explosiven Start auf dem kürzesten Weg auf das Tor zuzusteuern, gegeben. Tull Harder zerbrach sich nicht den Kopf, wie man eine Aktion anlegen konnte, sondern er handelte sofort.
(1911 bekam Harder nach einem Gastspiel gegen Tottenham den Spitznamen „Tull“)
Aber im oben genannten TV-Bericht fiel folgender Satz: „Wir haben Tull Harder bewusst niemals in eine Legenden-Elf aufgenommen… auf Grund seiner Karriere in der NS-Zeit“.
Das gab mir zu denken. Und ich forschte: Er trat 1935 in die NSDAP ein und machte dort in der Tat eine Art „Karriere“, wie sie damals sicher nicht selten üblich war. Ich fragte mich: Wie kommt so ein Sportler, der scheinbar nur den Ball und das Tor im Kopf hat, dazu? Dann stellte sich raus: Otto Harder leistete Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg und erhielt sogar das Eiserne Kreuz. Zu Beginn des ersten Weltkrieges war Otto Harder gerade mal 21 Jahre alt. Ein junger Mensch mit vermutlich einfachen Zielen und mehr Drang als Erfahrung. Er hat den Krieg gesund überlebt und konnte danach erfolgreich weiterspielen, erbrachte seine grössten Leistungen beim HSV. Was er in diesem Krieg erlebt (und getan) hat, darüber konnte ich keine Informationen finden und es wird auch nichts berichtet. Es hat offenbar keinen so sehr gestört, dass man danach hätte fragen müssen.
Bekannt ist aber, was er im zweiten Weltkrieg machte, und das war wahrlich nicht rühmlich. Zumindest im Nachhinein und von einem neutralen Standpunkt. Ich will hier um Gottes Willen nichts gut reden, doch ich finde, hier wird falsch gewertet: Man kann die Leistungen eines Menschen zu einer bestimmten Zeit nicht einfach abwerten, in dem man schaut, was er später tat. Und schon gar nicht in einem Krieg. Davor hat er nämlich sportlich einiges geleistet, auch für den HSV, und zu jener Zeit war er für viele sicher ein Fussballgott.
Vielleicht sollte der HSV auf sein ältesten Dauerkarteninhaber Oscar Algner hören, welcher seinen Vater von 1934 zitierte: „Also wir sind ein Sportverein und es ist egal, ob einer christlich oder jüdisch… ist. Wir treiben hier Sport und keine Politik!“
Otto Harder hat sportlich einiges für den HSV getan, besonders in den Anfangsjahren des deutschen Fussballs. Vielleicht war er gar einer der Gründe, warum es heute solch einen „Kult“ um den Fussball, den Vereinen, den Spielern und den diversen Meisterschaften gibt. Und der zweite Weltkrieg ist so lange her, dass man ihn der heutigen (deutschen) Generation nun wirklich nicht mehr „vorwerfen“ muss. Das hat mit Stolz und Scham nichts mehr zu tun, es handelt sich nun um Geschichte.
Lieber HSV: Ehrt den Spieler Otto Harder für das, was er für euch getan hat. Man muss ihn ja keinesfalls dafür loben, was er später tat …denn das Beste am Norden ist: „Wir haben auch Eier!“
(ein sportliches und keineswegs politisches Statement von mir, Holger Eckert)
(und auch rein sportlich mutiere ich als Norddeutscher langsam vom Werder- zum HSV-Fan)
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eieiei..hsvler…tztz
nutzt ja nix… Werder will wohl keine Fans mehr haben…
Immer wieder werden Sportler von politischen Psychopaten
missbraucht! Siehe in unserer Zeit die Fussballnati unter J.Löw!
Dort darf sogar zur Propaganda Fr. Merkel in die Kabine!
Für mich nur widerlich!
Tull Harder war freilich ein Patriot,seine Gedankenwelt war nicht
sehr groß-er wollte Deutschland dienen-mehr nicht!
Den Fussballer „Tull“ dürfen wir nicht vergessen!
Den Rest löschen andere Völker auch aus der Geschichte!
Das ist Fakt!
Naja, Vorsicht: Nicht alles durcheinander schmeissen 😉
Im Gegenteil, man muss gerade hier trennen können:
Fussballerisch hat der Harder einiges geleistet und der HSV könnte stolz auf ihn sein und was sie sportlich mit und durch ihn erreicht haben.
Was dann (später) im WW2 passierte steht auf einem anderen Blatt…