Wirklich passiert:
Neulich Nachts konnte ich nicht einschlafen. Ich war zwar müde und musste auch hin und wieder gähnen, aber der sanfte und angenehme Übergang in eine Schlafphase, quasi ohne „Bewusst sein“, wollte nicht eintreten. Gedanken sausten in meinem Kopf herum. Alles nichts total wichtiges oder schlimmes, nichts, was nicht noch nen Tag hätte warten können, aber doch: Sie hielten mich wach. Erstmal was lesen. Ein Buch mit diversen Kurzgeschichten „für den Urlaub“. Nett, aber nicht ausreichend ermüdend. Irgendwann gegen 2:30 merkte ich, dass es sinnlos war und stand auf. Eben an den Rechner und Sachen machen. Ich hab dann in Ruhe einen Blog-Artikel geschrieben (aber nicht diesen hier…) und bin dann, als ich die aufsteigende Müdigkeit bemerkte, wieder ins Bett geschlichen. Fernsehen kann ich dann nicht gucken, weil ich mich dabei meistens nur aufrege über das was da läuft, und das macht mich noch wacher. Jetzt etliche Seiten in „Das Boot“ gelesen. Licht aus, Augen zu, Chance vertan: Ich denke. Irgendwann war es so spät, das ich schon anfing zu denken „wenn du jetzt einschläfst, dann wachst du morgen (gleich/nachher) nicht rechtzeitig auf“. Und das ist ja Unfug, jedes Stündchen Schlaf ist Gold wert. Aber mit so einem Krempel hält mich mein Kopp in solchen Momenten hinterlistigerweise wach. Also hab ich zur klassischen Methode gegriffen und Schäfchen gezählt. Aber so richtig bewusst: Wie jedes einzelne antrabt, über ein Stück Zaun springt und da irgendwo stehen bleibt. 1… 2… 3… während die süssen Dinger sprangen und sich zählen liessen, dachte ich mein Kopf darüber nach, warum der Zaun denn wohl so kurz ist und warum die Viecher da drüber springen. 7… 8… 9… achja, ich wollte das ja genau so….. 11… 12… mir fiel auf, dass sie von links nach rechts vorn sprangen. 17… 18… 19… ob die wohl auch anders rum springen können? 22… nein, das geht ja nicht, weil dort die schon gesprungenen Schafe im Weg stehen. Doch wieder weiter wie gehabt, soll ja auch einschläfernd wirken und da ist Monotonie genau das richtige. 31… 32… 33… weit kam man so nicht… 34… ob die auch zu zweit da drüber springen können? 38… 40… nein, das geht ja nicht, weil der Zaun viel zu kurz ist… 41… doch wieder einzeln weiter… 43… 44… 45… kann man das eigentlich automatisieren, so dass ich das nicht selbst zählen muss? 52… 53… ist schon mühsam und langsam kriege ich Hunger…. 55… 56… 57… man könnte technisch betrachtet die Schafe auf eine Art Rad montieren und wenn dieses sich dreht dann sieht es aus, als wenn die über den Zaun springen…. 64… 65… nee, das sieht scheisse aus…. 68… 69… 70… erst bei siebzig, mann o mann…. 71… 72… das Zählen kann man sicher auch elegant per PHP lösen….. 74… 75… dann noch ne passende Domain dazu… 77… „schlafschafzaehler.de“ und dann mit Aboservice und Newsletter…. 81… 82… 83… so könnte man sich per SMS, Mail oder Twitter informieren lassen, wie weit man mit dem zählen ist…. 87… 88… 89… auf der Seite könnte man sogar eine Highscoreliste aller schlaflosen Schafzähler veröffentlichen…. 91… 92… 93… puh, gleich wirds dreistellig, vielleicht erschöpft mich das ja ausreichend…. 99… 100. 101… Fünf Uhr und ein paar zerknautschte. Eieiei, nun wirds knapp mit ausreichendem Schlaf. So plötzlich, wie ich dann doch eingeschlafen bin, so plötzlich wurde ich von meinem Wecker daran erinnert, dass es Zeit ist, aufzustehen. Diese Nacht hatte ich überstanden und zum Glück kommt sowas nicht oft vor.
Nachtrag:
Klick: Schlafschafzaehler 😉
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