Heute habe ich mir eine e-Zigarette gekauft. Als ich das erste mal von den Dingern hörte, da war mein erster Gedanke: „wasn das fürn Schickimicki-Kram, da kann man ja gleich ganz aufhören“. Neulich aber erfuhr ich, dass es durchaus Warnungen gibt, diese eZigaretten zu verwenden und in einigen Bundesländern sind die gar nicht erst für den Verkauf zugelassen, also verboten. Derlei Informationen machten die elektrische Zigarette dann doch interessant für mich, ich wurde neugierig… und mal ganz ehrlich: Selbst mich als Raucher stört mitunter der Dreck, der rund ums Rauchen entsteht und wie die Klamotten manchmal morgens riechen… puh. Ansonsten rauche ich gern! Es ist wirklich ein besonderes Erlebnis, an einer frischen, unversehrten „Camel ohne“ zu riechen. Vor dem Anzünden wird so eine erlesene (echte!) Zigarette erst einmal genüsslich unterm Riechkolben entlang geführt und der Duft tief eingerochen. Ach Mist. Nun muss ich kurz meinen geplanten Artikel unterbrechen und etwas abschweifen:

Normaler- und üblicherweise bin ich ein so genannter Dreher, Kurbler, Tabakraucher: Schon seid eh und je drehe ich mir meine Zigaretten selbst, mit sehr kleinen Ausnahmen. Filterzigaretten sind nix für mich. Wenn schon fertige Fluppen, dann lieber solche wie die eben erwähnte „Camel ohne“. Und als ich das da oben schrub, da musste ich kurz unterbrechen und mir eine solche leckere Zigarette aus der Tasche fummeln, wo ich sie für besondere Momente aufbewahre. Die Schachtel, aus der ich die Fluppe nahm, bekam ich zu meinem letzten Geburtstag geschenkt, von meinen besten Freunden. Das ist nun schon fast drei Monate her. Das sollte ein Indiz dafür sein, wie sehr ich diese Zigarettensorte schätze. In der Zeit hab ich etliche Tabakpäckchen weggeraucht. Nun habe ich diese leckere Camel aufgeraucht, dabei Musik gehört und den Moment genossen. Nun gehts weiter.

Was gibt es denn da?
Wenn man im Netz nach der eZigarette sucht, dann findet man sehr schnell sehr viele Informationen. Egal, welchen Suchbegriff man in welcher Schreibweise verwendet. Zusammengefasst habe ich drei unterschiedliche Typen von diesen eSmokies gefunden, die alle gleichermassen angeboten werden:

  • Günstige, optisch recht Zigarettenähnliche ohne Nikotin (diese haben ein Depot für das Liquid)
  • Etwas teurere, aber noch Ziggi-ähnliche Geräte mit und ohne Nikotin (mit Tank fürs Liquid)
  • Fette Teile, die aussehen wie Kugelschreiber oder Mundstücke von Pfeifen, einen Tank haben und preislich recht hoch gehen können
Es gibt aber auch Mischformen dieser drei Typen. Muss man im Detail aber nicht wissen. Je teurer und grösser, desto besser wohl der Akku.
Technisch gesehen funktionieren alle so, dass ein so genanntes Liquid über einen Verdampfer gasförmig gemacht wird und so eingesogen werden kann. Der lange Teil der Zigarette enthält i.d.R. den Akku, der „Filter“ nimmt das Liquid auf und dazwischen sitzt der Verdampfer. Die älteren bzw. günstigeren Modelle haben ein so genanntes Depot zur Aufnahme. Darin ist Watte, damit die Flüssigkeit gespeichert wird und oft kann man diese Depots  gleich vorbefüllt erwerben. Neuer Trend und besser sind Tanks, da diese (besser) nachfüllbar sind, länger halten und geschmacksneutraler sein sollen, da ohne Watte.
Das Liquid selbst ist eine zähe Flüssigkeit mit diversen Aromen. Diese gibt es mit null, wenig oder viel Nikotin und dazu in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Ich habe schon Shops gesehen, die über 70 Sorten aufgelistet haben.
Am Stift kauen ist keine Alternative für mich
Nun, ich wollte – wenn schon – ein Gerät haben, welches wenigstens noch ungefähr wie eine Zigarette aussieht. Und gross und schwer im Mund soll es auch nicht sein. Ich hatte mal vor Jahren versucht, Pfeife zu rauchen und das recht hohe Gewicht im Mundwinkel hat mich eigentlich am meisten gestört. Auf jeden Fall sollte weiterhin die Möglichkeit bestehen, Nikotin zu inhalieren (Das ist doch der eigentliche Grund, warum ich rauche und wir alle wissen, was Nikotin für Sachen mit einem macht). Und ich wollte kein Gerät haben, das wie ein Kugelschreiber aussieht. In dem ZeitungsZigarettenLotto-Stand im örtlichen Einkaufscenter konnten die mich sogar recht gut beraten. Ich stellte doofe Fragen und bekam jeweils eine gute Antwort. Und da ich die Preise der Geräte in den verschiedenen Onlineshops gesehen hatte, war ich richtig baff, hier ebenso moderate Preise vorzufinden. Ich entschied mich für die „ES-504 T“ von Red-Kiwi für 39,95 Euro. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann gibt es dieses gleiche Gerät aber auch von anderen Anbietern. Entspricht bei den obigen drei Beschreibungen dem mittleren.
Das Nette war: Es ist gleich ein kleines Etui mit Reissverschluss dabei, um alles aufzubewahren: Die fünf Mundstücke mit Tank, den USB-Ladestecker und eben die eigentliche eFluppe. Und in der Tasche ist reichlich Platz für mehr (Zweitakku, Liquide etc.). Dazu musste ich mir noch ein Liquid kaufen. Ich wollte – als Raucher – natürlich erstmal den Geschmack „Tobacco“ mit Nikotin. Sicherheitshalber gleich „high“ mit 18mg Nikotin pro ml. In einem Fläschchen sind 10ml. Nach der ersten Füllung, welche einigen Zigaretten entsprechen soll, war kaum was raus: scheint lange zu reichen.
Die „Inbetriebnahme“ war erstaunlich einfach: Man schraubt den Akku vom Verdampfer und in den Ladestecker. Dieser wird über USB dann irgendwo aufgeladen. Am Ladestecker ist eine LED, welche  beim Laden rot leuchtet. Wenn der Akku voll ist wird die LED grün und dauerte in meinem Fall nur eine knappe Stunde. Dann ein Mundstück nehmen und Liquid rein. Danach alles zusammensetzen und man soll ca. 15min warten, damit sich der Verdampfer schon mal Liquid holen kann.
Nun wurde es spannend:
Anschalten braucht man die eZiggi nicht, der Verdampfer schaltet sich automatisch an und am Vorderende „glimmt“ es sogar rot, wenn man zieht. Zwei Dinge interessierten mich besonders: Wie schmeckt das denn nun und wann ist man eigentlich fertig? Eine reguläre Fluppe drückt man ja einfach aus, wenn man nicht mehr will. Hier ist nichts, was einen aufhält, ausser Hinweise in der Bedienungsanleitung. Ist aber auch gar nicht so schlimm: Wenn man nicht mehr rauchen will, dann hört man eben auf, an der eFluppe zu ziehen.Wenn man nichts macht, dann passiert halt auch nichts. Wünschenswert wäre vielleicht ein kleiner Timer, den man auf 3,4,5 oder 7 Minuten einstellen kann und der dann dezent summt…
Zum Geschmack:
Fast schon enttäuschend: „Tobacco“ schmeckt nach Tabak 😉 und das ziemlich rein. Wer Tabak dreht und raucht kennt vielleicht schon die Unterschiede, die allein das Papier ausmachen können (oder Dreck an den Fingern beim drehen…). Also geschmacklich insofern eine Überraschung, als das man kein weiteres Aroma, keine Würze rausschmeckte. Eine kleine Recherche ergab, dass es durchaus noch weitere Varianten gibt, z.B. Maxxboro und Virginia… da werde ich mir morgen mal was von holen. Hatte ich schon erwähnt? Eine Flasche kostet aktuell 6,95, es gibt sicher aber auch noch teurere/ bessere. Und wenn ich mir die hole, dann werde ich mal beim Nikotingrad von High auf middle wechseln. Denn: Das Rauchen mit der elektrischen Zigarette ist echt mal echter als erwartet, nur der Dreck und der Qualm sind nicht dabei. Das verleitet dazu, einfach mal zwischendurch ein, zwei Züge zu nehmen und wieder weg zu legen. Und da möchte ich dann lieber auf zu viel Nikotin verzichten. Eben gerade habe ich mir zum Vergleich eine „echte“ gedreht und musste erstmal mein Feuerzeug suchen, tze.
Zum Dampf:
Es ist kein Rauch, der da rauskommt. Man kann aber durchaus den Dampf „rauchen“, der sich nach Verlassen des Mundes gleich verflüchtigt; keine Reste, keine Schwaden, kein weiterer Geruch. Dafür ist der Dampf nicht so vollmundig wie echter Rauch, aber man kann noch Ringe machen 😉
Mein erstes Fazit:
Die eZigarette ist zumindest nach einem halben Tag Erfahrung durchaus eine saubere und günstige Alternative und ich denke, verschiedene Geschmacksaromen können das noch interessanter machen (wer riecht nicht gern den leckeren Tabakqualm einiger Pfeifenraucher).
Meine erste Befürchtung:
Wann wird es wohl (Tabakersatz-?)Steuern auf die Dinger geben? „Verbraucher sollten sich darauf verlassen können, dass ein Produkt gesundheitlich unbedenklich ist“ ist ja wohl der grösste Quatsch, den man einem Raucher erzählen kann. Nach der Logik muss man sämtliche Tabakwaren verbieten. Da wird sicher lieber als politisches Zeichen des Unmutes eine Steuer draufgeklatscht, da haben dann auch alle was davon 😉
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Kleiner Nachtrag:
Heute habe ich mir noch ein anderes Liquid gekauft, mit medium Nikotin und in der Geschmacksnote „Pal Mal“. Es war auch noch „Locky Color“ im Angebot. Die relativ kreativen Namen lassen vermuten, in welche Richtung der Geschmack geht. Das Nachfüllen meiner Tanks geht übrigens ganz ohne Spritze oder ähnlichem! Einfach aus der kleinen Flasche in die Tanks tröpfeln, kein Problem.
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7 Replies to “Elektrische Zigaretten”

  1. Ich habe vor einiger Zeit mit dem Rauchen aufgehört. Ist nicht ganz einfach. Deshalb meine Frage:
    Kann man von den Elektrischen auch einen Schlag bekommen?
    Ich hatte schon zwei Stromschläge, einen Dritten möchte ich vermeiden. 🙂

    Grüßchen
    copudor

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