Als ich mein iPhone 3GS erwarb, da wusste ich schon, dass die Abdeckung der Kameralinse auf der Rückseite einen Kratzer hat. „Bei ungünstigen Lichtverhältnissen macht sich das auf den Fotos bemerkbar“. Das eigentlich schlimme: Wenn man das erstmal weiss, dann sieht man das iiiimmmmer. Auch bei günstigen Lichtverhältnissen. Kurioserweise war der Kratzer nur auf dem runden Glas, nicht aber auf der schwarzen Rückseite zu sehen. Und er ging so eben mitten rüber. Da ich nun weiss, dass es sich hier nur um eine Abdeckung handelt und die eigentliche Optik sich dort hinter befindet hatte ich die Idee, diesen Kratzer rauszupolieren. Zunächst nahm ich spezielle Polierpaste für Acryl-Scheiben und ein weiches Tuch. Dadurch wurde die Fläche zwar unglaublich sauber, aber der Kratzer blieb. Dann suchte ich wild im Netz rum, um rauszukriegen, aus welchem Material dieser kleine Kreis denn nun sei. In einem iPhone-lastigem Forum bekam ich die Aussage: „Definitiv Glas“. Also machte ich mich kundig, wie man am besten Kratzer aus Glas heraus poliert. Ich habe einen so genannten Dremel und dafür gibt es einen sehr weichen Polieraufsatz. Dazu allerfeinste Polierpaste. Meine Idee war, dass der Kratzer ja nicht vollständig raus müsse, ich diesen aber so weit „abmildern“ kann, dass er nicht mehr all zu sehr auf den Fotos auffällt. Und ich war mir bewusst, dass ich das sicher nicht schaffte, ohne die Rückseite des iPhones etwas mit zu zerschrubbeln. Das nahm ich aber in Kauf, wenn ich nur wieder bessere Bilder machen kann.
Ich setzte den laufenden Dremel also mit aller Vorsicht an, näherte mich gaaanz langsam der Oberfläche und kaum, dass der weiche drehende Lappen Kontakt hatte, so ganz eben, da flogen die ersten feinsten Späne -eigentlich nur Staub- davon. Erschrocken hob ich den Dremel hoch: Fast die ganze Fläche war komplett abgeschliffen und milchig. Nix mit Polieren. Und definitiv kein Glas.Verdammt! Da war nichts mehr zu retten. Kurzerhand wechselte ich das Werkzeug im Dremel auf einen kleinen Fräskopf und fräste die kleine Scheibe komplett aus ihrer silbrigen Fassung. Nun konnte man wieder was sehen, wenn man die Kamera anschaltete, aber nun war natürlich etwas Schmutz in die Optik geraden. Und bevor ich weiter unbedacht und überstürzt handelte und noch mehr kaputt mache habe ich das erst mal so gelassen.
Nun mache ich das, was ich schon von Anfang an hätte machen sollen: Ich werde das iPhone zum Phone-Doktor nach Berlin schicken und die sollen mir für 10,- (das kostet die Diagnose) sagen, ob man noch was retten kann. Natürlich zzgl. Versandkosten.
Was lerne ich daraus? Einmal mehr weiss ich, dass man leider bei weitem nicht alles glauben kann, was andere im Internet behaupten zu wissen. Selbst, wenn es ein sehr fachspezifisches Forum ist.
Ich habe es aber auch nicht mehr eilig, denn ich habe bereits ein neues iPhone. Ein weisses 4er. Sieht sehr elegant aus und ist nicht nur wesentlich schneller als alle meine iPhones vorher, es macht auch wirklich brillante Bilder 😉
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