Ich bin durchaus ein Kind des Internets. Ich war schon online, als noch mein nächster Einwahlknoten nur per Ferngespräch erreichbar war (wer kennt denn sowas noch?). Ich betreibe einige Internetseiten, bin in einigen Foren aktiv und passiv unterwegs, gebe Kommentare in Blogs und Beiträgen ab, mein Computer ist immmmmer an und online, ich mache Sachen im Internet, die Leute, die vor alles, was sie wollen “www” schreiben, gar nicht kennen und nie begreifen werden, ich schreibe mehr eMails als SMS, ich brauche mein iPhone kaum zum telefonieren, aber ich habe es nie verstanden, obwohl ich wie verrückt Informationen, Gründe und Erklärungen suche:
Warum zum Teufel brauche ich einen Facebook-Account?
Facebook und ähnliche Communities braucht kein Mensch und verbrennen mehr Zeit und Energie als Pornos zu produzieren (und/oder zu gucken). Dort tummeln sich doch fast nur Menschen, die nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Sex gieren und im Real Life dazu vermutlich nicht in der Lage sind. Und Klugscheisser, denen sonst keiner zuhört weils einfach keinen interessiert (jaaa, das ist vielleicht überspitzt, aber ich will auch mal polarisieren). Dennoch: Verschenkte Energie.
„Ich hab gut reden, ich war da ja noch nie“, werden sicher nun einige einwenden. Genau, und ich muss da auch nicht hin. Ich will auch gar nicht über Statusänderungen anderer Leute per Mail informiert werden und ich will dort auch nicht hinterlassen, dass ich gerade einen neuen Blogeintrag verfasst habe und mir dann Leute dort statt hier mitteilen: „Gefällt mir“. Dafür ist hier die Kommentarfunktion freigeschaltet und hier gehört es hin.
Warum muss man die gesamte Kommunikation von überall abziehen und auf FB und Co. zusammenziehen? Ich höre schon: „Ja, genau, das ist das tolle, alle Infos gebündelt, ist doch prima!“ Nee, Leute, das ist Mist. Es gibt sowieso schon zuviel Information, und das noch alles auf einen Haufen werfen?
Man geisselt sich selbst, und das nur zum Selbstzweck.
Vom offenbar durchaus rentablen Zweck für die Betreiber der Plattformen will ich gar nicht erst anfangen und schon gar nicht vom Missbrauch etlicher nur scheinbar persönlicher Daten. Darüber wird sich an genug Stellen im Netz ausführlich ausgelassen.
(Nachtrag: Es gibt auch eine Gegendarstellung)
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Der Witz ist doch, das das alles nichts neues ist. Früher hat man sich z.B. in den Yahoo Groups angemeldet, hat dort per E-Mail in Mailinglisten kommuniziert und wenn man online war auch mal gechattet. Auch das schon auf einer Plattform. Den Status ändern gibt es auch schon seit dem es den Chat gibt und und und… was die Zentrale Informationsbündelung angeht… quatsch. Es gibt ja mittlerweile Internetseiten die es erlauben diverse RSS-Feeds, Facebook-Inhalte und sonstige Eingangskanäle zu bündeln und in Form einer Tagsezeitung dazustellen. Ach was, das ist ja gar nicht neu, das hat T-Online ja schonmal 2004 oder 2005. Hieß dann glaub ich Mein T-Online oder so.
Ich bekomme sicher nicht jede Info ins Facebook rein und schon gar nicht jede Info aus dem Facebook raus.
Es ist wie es immer ist. Die Ursprungsidee, nämlich gezielt alte Freunde Klassenkameraden und vll ferne Verwandte zu finden ist nett und auch eine gewisse Zeit interessant. Aber dann? Ja und nicht vergessen. Innovativ ist das alles nicht. Communitys mit eigenen Bereichen und Bereichen die von Firmen vertreteten werden? Das gab es schon bei ffn-City Ende der 90iger Jahre. Und und und… sagt ich schon.
Wir alten Hasen können über den ganzen Hype nur müde lächeln. Und wie immer werden die echten Innovationen nicht public. Wie z.B. beim Entertain den Videorekorder im Netzwerk oder die Möglichkeit den Receiver über das Internet echt komfortabel zu programmieren. So what…. Marketing und nur Marketing.
Aha.
Da frag ich mich nur noch, warum überhaupt FB solch ein „Erfolg“ ist… aber ich kann mir die Gründe schon denken.
Ja, dann möchte ich als FB Nutzerin, doch auch mal meinen Senf dazu geben. Wozu gibt es Sammelstellen,.. bei jeder Feuerschutzübung werden wir drauf hingewiesen, dass es Sinn macht sich zu versammeln, wieso bloss? es würd doch auch reichen, wenn jeder einfach rausrennt?
schön anonym. Hauptsache nicht verbrannt.
Sich bei Facebook anzumelden bedeutet auch, einen Schritt raus zu wagen, aus der Anonymität des Internets. Man vertritt eine Meinung, seine eigene, nicht mehr hinter einem Kürzel, einem Pseudonym. Facebook hat nur einen Button – gefällt mir, es wird „gebookmarked“ nach dem alten Prinzip: Prüfe alles, das gute behalte. Es ist sicher nicht mehr nur die Urspungsidee, alte Leute wiederzufinden, sonst hätte Stayfriends oder wie sie alle heißen bestimmt auch mehr Publicity verdient. Dafür gibt es zig andere Seiten, wo man danach suchen kann. Facebook ist mehr. Wer dort nach Anerkennung, Sex oder Aufmerksamkeit sucht, hat´s schwer. Denn Facebook ist mehr ein geben, als ein nehmen. Jeder gibt etwas dazu. Dadurch entsteht eine Vielfalt an Kommunikation miteinander. Wer echte Kommunikation sucht, wird bei Facebook fündig. Echt in dem Sinne, das es nicht mehr nur ein virtueller Raum ist, indem man sich bewegt, Meine Cousine ist mittendrin in dem Gespräch auf der Pinnwand mit den Kollegen. Man gibt sich zu erkennen. Wer das nicht möchte, sollte besser die Finger davon lassen. Facebook ist die Schnittestelle zwischen Reallife und Internet, deswegen ist es ein so großer Erfolg.
An den für mich relevanten Stellen im Internet kennt man mich, und ganz sicher verstecke ich mich nicht irgendwo. Das mag bei anderen anders sein… und bei einigen ist es auch besser so, weils schnell peinlich wird.
„Vielfalt an Kommunikation“, „echte Kommunikation“, tze. Dafür brauche ich Facebook? Dann weiss ich ja nun, warum ich da keinen Account habe. Labern um des Laberns willen mag ich schon im echten Leben nicht.
Vielleicht ist FB ja auch nur ein grosser Erfolg, weil es Zeit verbrennt und die Leute von (anderem) Unfug abhält… in dem Kontext kann ich nur sagen: Leute, macht weiter so!
Und noch was: Das Internet selbst ist die Schnittstelle, und zwar zwischen real life und digitaler Kommunikation. Internet ist viel mehr als www und Facebook ist nur ein winzig kleiner Teil davon.
Viele Menschen, viele Meinungen – spannend.
Niemand braucht Facebook, niemand braucht Internet, niemand braucht digitale Kommunikation.
Behaupten zumindest die Menschen in Papua-Neuguinea ; )
Aber alle wollen kommunizieren.
Nur weil man beispielsweise ftp an den Anfang stellen kann, ist es deswegen bedeutungsvoller? Facebook ist nur ein kleiner Teil des großen ganzen Netzwerks, lustigerweise der, mit den meisten Usern weltweit? Herr Zuckerberg hat es geschickt eingefädelt, ein System zu schaffen, das bedienerfreundlich social networking zulässt. Ein Netzwerk im Netzwerk, alles kann, nichts muss..
Wie immer im Leben!
Über zwei Jahre ist es nun her, das all das geschrieben wurde… und noch immer stolpere ich über „lustigerweise der, mit den meisten Usern weltweit“
Bedeutsamer ist aber der nachstehende Satz:
„Herr Zuckerberg hat es geschickt eingefädelt, ein System zu schaffen,….“
Er ist es, der damit ein Vermögen verdient hat und die Kohle fliesst noch immer reichlich. Wofür wohl? Woher kommt das Geld überhaupt? Je mehr ich darüber nachdenke desto mehr bin ich froh, mich nie auf die „FB-Welt“ eingelassen zu haben. Natürlich mit dem Wissen, dass mein Name dort durchaus das ein oder andere mal gefallen ist, von Fotos ganz zu schweigen…
Ja nee, mir geht es immer noch sehr gut ohne einen Facebook-Account, und weniger Freunde hab ich deswegen auch nicht 😉