Den ganzen Tag überlege ich schon, was ich über den Tod von Steve Jobs schreiben könnte. Ich wollte das auf keinen Fall unerwähnt lassen, aber auch nicht einfach das schreiben, was alle so von sich geben. Recht haben ja alle: Er war extrem charismatisch und ein grossartiger Visionär. Und seine Lebensgeschichte ist sehr beeindruckend. „Kennengelernt“ habe ich ihn, als damals u.a. der Mac mini vorgestellt wurde. Dieser Mensch hatte auf jeden Fall eine klare Vorstellung davon, was er will und hatte die Fähigkeit, dieses auch anderen zu vermitteln und nahe zu bringen. Natürlich macht ein gewisses Vermögen einem es wesentlich leichter, Träume real werden zu lassen. Und sein Werdegang lässt sich sicherlich nicht einfach so wiederholen, da muss schon einiges zusammenpassen. Aber hier hat Ehrgeiz und Willenskraft mit dem einen das andere geschafft: Aus Ideen wurde Geld, mit dem Geld wurden weitere Ideen wahr.
Die Firma Apple wird auch nach dem Tod dieser Ikone weiter bestehen und sicher auch erfolgreich bleiben. Aber es wird schwer für die jetzigen Entscheider, diesen Weg weiter zu gehen. Vermutlich hat Jobs viel der vergangenen letzten Zeit genutzt, um seine Ideen und sein Ziel an die Nachfolger weiterzugeben. Und wer weiss, vielleicht ergibt sich daraus ein neuer Wind, der viele überrascht. Mit Steve Jobs war Apple nicht nur ein Unternehmen, dass (irre viel) Gewinne macht sondern auch gekonnt ein neues Gefühl, eine neue Art des Umganges mit Computern und Co unter die Menschen bringt. Selbst meine Mutter kann einen iPod bedienen, bei jedem anderen MP3-Player ist das unvorstellbar. Das ist es, was Apple so besonders gemacht hat und wir alle wissen, bis zu seinem Tode galt: Apple = Steve Jobs. Und Tim Cook, Phil Schiller und die anderen Jungs brauchen gar nicht erst versuchen, das weiterzuleben, als wenn alles beim alten wäre. Sie können sich auch nicht darauf ausruhen, was bisher erreicht wurde. Vermutlich wird für einige Zeit noch ein von Jobs gefüllter Pool auszuschöpfen sein, aber die Entscheider sollten jetzt schon daran arbeiten, dass dieser Pool nicht einfach geleert wird.
Steve Jobs war sicher ein Mann, dessen Geist viele andere weit, weit überragt und der scheinbar unerreichbare Visionen zu (be)greifbaren Objekten verwandeln konnte, aber er ist und war genauso sicher nicht der einzige. Vielleicht läuft schon irgendwo draussen auf der Welt ein junger Mann rum, der fantastische Ideen hat, von vielen belächelt wird und dem einfach nur die richtige Tür geöffnet werden muss. Und so erwächst aus einem ehrlich gesagt nicht plötzlichen und überraschenden Tod vielleicht auch eine neue Hoffnung.
„Steve Jobs hielt im Juni 2005 eine bewegende Rede auf der Abschlussfeier der Stanford University im kalifornischen Palo Alto. Zum ersten mal sendet ZDFinfo diese Rede auf Deutsch..“
Passend zum Thema streue ich es bei Dir : )
http://www.youtube.com/watch?v=vqaQaV4c5-4
Danke, kann nicht schaden 🙂
Ich habe die Rede schom im O-Ton gehört, sehr gut. Interessanterweise sprach Steve Jobs ein Englisch, welches ich gut verstehen konnte. Bei den anderen (Cook & Co) ist das nicht immer der Fall…