Gestern war ich im Discounter einkaufen und dachte mir: Weil ja die Schulferien zu Ende sind, wird der Laden nicht außergewöhnlich gefüllt sein. Denkste. Aus irgend einem Grund war Blagen-Tag.
Und gleich vorweg für die, die gerne mal was falsch verstehen: Ich habe grundsätzlich nichts gegen Kinder, habe ja selbst zwei (mittlerweile erwachsene) Söhne. Aber es gibt da eine gewisse Sorte von Kleinkindern, die heben sich von den anderen ab. Leider meist nicht lobenswert sondern in der Regel eben laut. Einige machen einfach nur ab und zu laute Geräusche. Vielleicht haben sie viele Geschwister und können sich sonst nicht durchsetzen bzw. bemerkbar machen? Aber am schlimmsten finde ich die besondere Sorte, deren falsch erzogenen Charakter man schon an der Art der abgegebenen Geräusche erkennt: Die kriegen ihren Willen nicht (sofort), also wird Alarm geschlagen. Und das nicht erst im Alter wie Harry Potters Cousin Dudley sondern schon sehr früh, wenn noch nicht mal der Wortschatz besonders aufgefüllt ist (wenn er das denn jemals sein wird). Da wird schrill geschrieen¹, laut gequengelt und einige Exemplare haben den Wert des Einsatzes zu schätzen gelernt, sich stumpf auf den Boden zu werfen, egal, was da sonst noch „im Weg“ ist. Und natürlich die Kombination von diesen, äh, Methoden.
Ergänzend kommen ja noch die Eltern dazu, die sich meist mega-tolerant geben, aber vermutlich einfach nur überfordert sind und / oder kein Bock haben, sich damit auseinander zu setzen (da muss ich doch gerade an die Handy-Eltern im Schwimmbad denken).
Mir geht das so gewaltig auf die Nerven. Ja gut, hier und da mal ein schlecht erzogenes Kind mit irgenwelchen Defiziten, das muss man dann als normal oder Durchschnitt hinnehmen. Doch an diesem Tag war das dermaßen gehäuft, ich musste echt tief atmen, um… wusaa, ihr wisst schon. Waren die manche Kinder früher auch schon so? Ich kann mich nicht erinnern…
¹ Anmerkung:
Die Verbform „schrieen“ und das alternative Partizip Perfekt „geschrieen“ ist seit der Rechtschreibreform 1996 nicht mehr gültig (Amtliches Regelwerk 2016: §19: „Folgen auf -ee oder -ie die Flexionsendungen oder Ableitungssuffixe -e, -en, -er, -es, -ell, so lässt man ein e weg.“)
Zur eigenen Belustigung kann man in einem unbeobachteten Moment dem quengelnden Kind sagen, dass das Eis/die Süßigkeiten heute umsonst sind und es könne so viel davon haben, wie es tragen kann. Ich hab das mal gemacht und einem kleinen Jungen den ganzen Arm mit damit vollgepackt und ihm gesagt, dass müsse er jetzt nur noch bei Mama in den Einkaufswagen legen. Den Aufschrei der Mutter habe ich heute noch im Ohr, aber die lässt ihr Kind sicher nicht mehr unbeaufsichtigt im Laden plärren 🙂
🙂