Über den ersten Mai als Feiertag wurde an vielen Stellen schon sehr viel geschrieben. Das ist aber eigentlich seit 1998 alles egal, denn da kam mein zweiter Sohn zur Welt:

Thor!

und der erste Mai ist sein Geburtstag. So haben wir seit diesem freudigen Ereignis einen neuen Grund für diesen Feiertag 😉
Es war übrigens so, dass es bei weitem nicht geplant war, diesen Tag zu seinem Geburtstag zu machen. Es gab halt während der Schwangerschaft einige Aufmerksamkeiten und meine Frau sollte nur zur Überwachung in die Klinik (wo wir die Tage davor auch schon waren) und ich habe sie da morgens hin gebracht. Der vom Frauenarzt festgelegte Termin lag noch weit in der Zukunft, frühestens Mitte Juni. Ich bin nach Hause gefahren und hab wie geplant mit meinen Freunden auf unserer Terrasse Poker gespielt. Schön mit gutem Frühstück, anschliessendem Frühschoppen usw. Irgendwann gegen späten Mittag klingelte das Telefon, meine Frau war dran: „Die wollen das Kind jetzt holen!“. *Klack* auflegen, Jacke an, Kumpels zeigen wo das Bier steht und losfahren war eins. Wir waren schon erprobt durch die Geburt unseres ersten Sohnes. Der wurde durch einen Kaiserschnitt geholt und wog bei der Geburt gerade mal 2220 Gramm. Ich will nun nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es herrschte eilige aber kontrollierte Regsamkeit im Kreissaal und wir hatten uns noch nicht mal ernsthaft für einen Namen entschieden. Aus diversen Gründen ging das mit dem „holen“ dann doch nicht so schnell und der Nachmittag floss zäh dahin. Was interessant für mich war, wo ich im Moment einfach nur aus dem Fenster gucken konnte: Es wurde nicht einfach dunkel, es zogen Wolken auf. Ein Unwetter kam, wie es am 1. Mai auf keinen Fall üblich war. Immerhin konnte ich die geplante Mittagsmahlzeit meiner Frau einnehmen, sie durfte nichts mehr essen…. Nervös, wie ich war, ging ich in den Hof und habe versucht, mit Genuss eine Zigarette zu rauchen, während ich dem Wetter beim Zusammenraufen zu sah. Immer dunkler wurden die Wolken und schon bald fielen dicke, schwere Tropfen vom grollenden Himmel. Als ich wieder im Kreissaal war sagte ich zu meiner Frau: „Ich weiss jetzt, wie unser Sohn heissen muss, schau mal nach draussen“. Die Geburt wurde zu einer Operation, ich durfte nicht dabei sein, es wurde wieder ein Kaiserschnitt. Irgendwann wurde ich reingeholt (völlig uninformiert und mit den Nerven eigentlich am Ende, das vormittags getrunkene und vergessene Bier schon längst verdaut) und man zeigte mir meinen frisch geborenen Sohn: Er war so klein, dass ich ihn nicht auf den Arm nehmen durfte (wie es noch bei unserem ersten Sohn der Fall war) und er hatte eine Sonde am Kopf. Gerade mal 1470 Gramm wog er und es gab im Folgenden einige Komplikationen, die ich glücklicherweise fast alle verdrängt habe. Noch lange musste er im Krankenhaus bleiben, war sogar im Inkubator, später unter einer Wärmelampe und wenn wir ihn auf den Arm nahmen mussten wir daran denken, ihn ab und zu umzudrehen, weil sein winzig kleiner Körper noch so weich war, dass er regelrecht Druckstellen bekam. Aber immer, wenn er nicht gerade schlief, waren da seine grossen Augen, die einem seinen grossen Geist erkennen liessen.

Wenn man Thor heute sieht, dann glaubt man das alles eh‘ nicht, wenn man ihm zuhört, dann ist man Baff über seine Pfiffigkeit und auch wenn er eher schlank und rank ist, so hat er seinen Namen doch verdient: In solchen Momenten bin ich gerne abergläubisch und es hatte sicher seinen Grund, dass es im Moment seiner Geburt ein Gewitter gab…

(Ganz nebenbei finden wir Eltern es total passend, das der Name unseres ersten Sohnes, Pieth, auf „th“ endet und der des zweiten Sohnes damit anfängt. Würden wir einen dritten Sohn bekommen, dann müsste er Orsco heissen… )

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