Mein früherer Chef pflegte zu sagen:
„Das mit der Uhrumstellung ist wie mit den Gartenstühlen, ganz einfach: Im Frühjahr werden die vorgeholt und im Herbst wieder zurückgestellt“. Wenn man das einmal weiss dann vergisst man das nie wieder 😉

Ich finde es übrigens sehr gut, wie die Russen das ab dieses Jahr halten: Die Uhren wurden zum letzten mal umgestellt und dann gilt „die ewige Sommerzeit“. Die Gründe liegen auf der Hand: Mensch und Tier sind unnütz verwirrt (Milchkühe z.B. müssen morgens wachgeprügelt werden), die Umstellung kostet ein Heidengeld für Maschinen, Schicht- und Fahrpläne, öffentliche Uhren usw. Und helfen tut die Sommerzeit auch keinem mehr. Wenn ich mich recht erinnere, war seinerzeit Energiesparen der Hauptgrund. Das ist aber obsolet. Früher mag das ja noch gestimmt haben, aber heutzutage hat sich doch einiges geändert. Die Welt wird schneller und zeitloser und es ist fast egal, ob es hell oder dunkel ist. Man kann bis spät in die Nacht einkaufen und tanken, Züge und Flieger gehen fast rund um die Uhr, immer mehr Menschen arbeiten damit einhergehend zu jeder erdenklichen Tageszeit.

Und überhaupt ist die Uhrzeitfestlegung ja total willkürlich. Es gibt keinen natürlichen Massstab an dem man festlegen kann, dass Mittag um Zwölf ist. Es hat sich halt so eingebürgert. Naturwissenschaftlich ist dann Mittag (mitten am Tag), wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat. Und das ist so wie so jeden Tag zu einer anderen (Uhr-)Zeit.  Vor gar nicht all zu langer Zeit sind die Menschen noch (fast) ohne Uhr ausgekommen. Auch wenn die Taschenuhr schon vor vielen Jahrhunderten erfunden wurde, so war sie sicher nicht sehr verbreitet und genauso sicher zeigten nicht alle die gleiche Uhrzeit an. Eher war es wohl so, dass sich jede Gemeinde an ihrer Kirchenuhr orientiert hat, damit hatte man zumindest über ein relativ grosses Gebiet eine einheitliche Zeitschiene. Ich vermute stark, dass man nach einer Kutschfahrt in den nächsten Ort auch gleich eine „Uhrenumstellung“ erlebte. Was aber auch egal war, da ja die Fahrt selbst auch Zeit in Anspruch nahm und nie gleich lang dauerte und  das war wahrscheinlich auch unwichtig, weil das Leben noch langsamer funktionierte als heutzutage.

Tatsache ist für mich: Die Sommerzeitumstellung kann ersatzlos abgeschafft werden. Die Menschen gewöhnen sich da schneller dran als zwei mal im Jahr das Hin und Her und wieder kann man es begründen mit allem, was so schick und modern ist: Ob es nun Kostengründe im allgemeinen sind oder eben auch Energiesparen.

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