Ich weiss gar nicht, wie euch das erklären soll. Machte ich doch eine Erfahrung, welche die unterschiedliche Denkweise von Männern und Frauen (wieder mal) darlegt und vielleicht auch viele Missverständnisse und verpasste „Dates“ erklären könnte. Um das Anderen zu vermitteln muss ich versuchen, das alles aus einer möglichst neutralen Perspektive zu betrachten und zu notieren (Und während ich das schreibe, drückt mir die Playlist „Joachim Witt – der goldene Reiter“ ins Ohr: Sicher nicht hilfreich). Es ist schon einige Wochen her und ich habe mich dazu mit meinen (erstaunten) Arbeitskollegen ausgetauscht, welche meine Erfahrung Geschlechterübergreifend sogar bestätigten. Aber lasst mich von vorn beginnen:

Mein Erlebnis:
Meine Frau und ich unterhielten uns über kommende Termine, geplante Wochenenden etc. Dabei fragte sie, was ich denn das nächste Wochenende vor hätte. Ich grübelte kurz und musste ihr verkünden, dass ich dies und jenes zugesagt hätte (Details spielen hier keine Rolle). Das passte ihr gar nicht, weil sie doch sicher wüsste, dass ich das gar nicht in unseren gemeinsamen Kalender eingetragen hätte und gesagt hätte ich auch nichts, und ich würde auch immer nur an mich… (auch hier keine Details). Da ich mir dergleichen nicht vorwerfen lassen wollte, zückte ich mein iPhone und präsentierte ihr den Eintrag vom nächsten Wochenende. Um den Wortwechsel abzukürzen spule ich nun ein paar Halbsätze weiter, sie sagte: „Schatz, nicht dieses Wochenende, das nächste!“

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich versuchte einen Erklärungsversuch: „Das nächste Wochenende ist das, welches als nächstes kommt. Du meinst das übernächste Wochenende.“

Oh Gott, was hatte ich gesagt. Ich, als beruflicher Löser von technischen Problemen, als Fan von mathematischen Gleichungen, als ein Mensch mit fast niedlich logischer Wahrnehmung, als Mann! Meine Frau: „Quatsch, das kommende Wochenende ist dieses Wochenende, das danach das nächste, ist doch logisch!“ Nach dem der Schmerz in meiner Zunge verebbte, versuchte ich es mit einem Bildnis: „Schatz, wenn du den nächsten Bus nehmen möchtest, lässt du dann erst einen vorbei fahren?“ Mit solchen Sachen kann man (m)einer Frau nicht kommen: „Das ist doch was völlig anderes!“.
In diesen Momenten wird sie stur und trotzig, ein rein fachlicher Austausch ist hier nicht mehr möglich. Meine Beharrlichkeit trägt dann aber auch nicht zur Versöhnung bei.

Tatsache:
Wie ich diese Begebenheit meinen männlichen Kollegen schilderte, guckten mich alle sprachlos mit großen Augen an, einigen wurde einiges bewusst. Die Frauen schüttelten quasi gemeinsam den Kopf. Meine Frau startete am nächsten Tag gar eine Art Umfrage in ihrem Büro und musste feststellen, dass ihre männlichen Kollegen offenbar genauso blöd sein müssten wie ich, während die weiblichen Anwesenden wohl gar nicht verstanden, wo das Problem sei. Immerhin bekam ich in diesem Punkt von ihr recht (Also das wohl alle Männer so denken wie ich, nicht, das ich recht mit meiner Logik hätte).

Fazit:
Gewöhnt euch alle für den Weltfrieden besser an, bei Terminabsprachen das absolute Datum zu nennen.

Zur Begriffserklärung:

  • Dieses Wochenende gibt es nur, wenn das Wochenende unmittelbar „da“ ist (so wie man „diese“ Wand nur streichen kann, wenn man vor ihr steht und nicht einen Raum davor).
  • Das nächste Wochenende ist jenes, welches auf dem Kalender als nächstes erscheint (der nächste Bus)
  • Beim letzten Wochenende hat offenbar keiner Probleme mit der zeitlichen Zuordnung

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